Montag, 19. November 2012

Zur Abwechslung.../Tagträume

...mal ein etwas positiv gestimmer Eintrag.

Mir geht es heute ziemlich gut. Die letzten Tage war das ja eher die Ausnahme, weil es viele Sachen in meinem Kopf gab, die mich sehr belastet haben, die es allerdings immer noch tun, aber womöglich schaffe ich es gerade, diese ein wenig in die hinterste Schublade meines Bewusstseins zu schieben. Ab und zu, und gerade jetzt brauche ich es wohl am meisten, muss auch der Optimist in mir einmal das Licht der Welt erblicken.

"Wir sollten einfach alles, was jetzt kommt auf uns zukommen lassen, weil wir ja eh nichts daran ändern können. Aber wir schaffen das!"



Ja, dass klingt wirklich äußerst optimistisch und dabei soll es auch bleiben,
man zerstört viel zu viel, wenn man sich bereits vorher "sinnlos" den Kopf über Sachen zerbricht, die vielleicht ganz anders kommen werden. Ändern können wir an der Situation momentan doch eh nichts.
Abwarten lautet die Devise. Hoffentlich für die nächsten Monate. Sagt man nicht immer, dass es dummen Menschen immer gut geht? Womöglich deswegen, weil sie gar nicht richtig in der Lage dazu sind, komplexere Gedankengänge in ihrem Kopf abzuspielen. In der Hinsicht würde ich mir manchmal wünschen, dass es mir wie ihnen ginge und ich meinen Kopf abstellen könnte.
Genug, sonst arte ich wieder im Jammern aus.



Tagträume sind mir zurzeit, und auch sonst immer, eine gelungene Abwechslung zum Alltag. Man kann sie selber bestimmen, wenn man sich in schönen Utopien wiederfindet. Die Zeit vergeht schneller und oftmals legt sich ein Lächeln auf's Gesicht, wenn man in schönen Erinnerungen schwelgt. Für mich ein momentan ganz besonders wertvoller Zeitvertreib, der mir auch oftmals ein wenig mehr Hoffnung schenkt, wenn ich sie wirklich gebrauchen kann!

Donnerstag, 15. November 2012

Liebe auf Distanz

Er steht hinter der verspiegelten Scheibe. Er kann sie nicht genau sehen. Sie wirft ihren Mantel auf den Sitz neben sich und drängt wieder zur Tür, dem Strom der Rollkoffer entgegen. Die Tür schließt und der Zug fährt ab. Er steht noch immer am Bahnsteig, während sie ihm eine SMS schicken will, dass, was sie sich immer simsen: "Vermiss dich jetzt schon". Oftmals schreiben sie sich gleichzeitig,
sofort nach dem Abschied, aber dann ist es so, wie es fast immer ist: Kein Empfang.

Sie erkennen einander schon auf dem Bahnsteig, bei der Abfahrt die Küsse bis zur Trillerpfeife, bei der Ankungt die Wartenden, die auf und ab laufen, bis sich aus der Menge jener Mensche löst und man sich endlich wieder in die Arme fällt.


Tag für Tag.

Monat für Monat. 




"Die Distanz verdichtet die Liebe, 

sie konserviert das Gefühl von Verliebtheit. Sie verhindert, dass du täglich in die Kuschelfalle läufst, denn sie lässt dich immer hungrig zurück."


Lautsprecher an und dann "läuft alles parallel", telefonieren und kochen, telefonieren und Geschirr ausräumen, telefonieren und Zähne putzen, mit dem Rechner durch die Wohnung laufen und sich über der Webcam gegenseitig das Chaos zeigen, was vorherrscht: Schmutziges Geschirr, die Wäsche, mein unaufgeräumtes Zimmer, aber auch die schönen Dinge, die man leider nicht hautnah miteinander teilen kann: Die Einrichtung seiner Wohnung und die Berge, mit dem Schnee auf den Gipfeln, die man erblickt, wenn man auf dem Balkon steht.
Leise Worte geformt und ein Lächeln auf seinem Gesicht: Ich liebe dich.

11.50 Uhr. Unterricht. Das Handy zurrt. Eine SMS. Von ihm, natürlich, von wem auch sonst? Ich öffne sie: "Könnte ich mich abseilen, dann wäre ich jetzt in einer Stunde bei dir!
Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen und die Sehnsucht auf's Herz, ihn bald wiederzusehen.

In der Fernbeziehung läuft das Leben doppelt: 
in Echtzeit und als Nacherzählung.

Mittwoch, 14. November 2012

Warum?

Warum gibt es die Momente, in denen man sich unsterblich fühlt, glücklich ist, bedingungslos... und warum folgen darauf die Momente der Schwäche, Angst und die Zeit der Tränen?



Mir stellte jemand einmal die Frage, ob es etwas gibt, was ich bereue... etwas, dass ich getan habe, zu Unrecht vielleicht? Mein Antwort... Sie kam verspätet, aber ich sagte: "Nein." Bleibe ich dabei?
Ist es nur der Moment der Schwäche, der mich so denken und fühlen lässt, wie ich es jetzt tue in dieser Sekunde? Ich bin verletzt... ganz tief da, wo das Herz sitzt, weil ich nicht spüre was richtig ist, was je richtig sein wird... Ich denke daran, was ich falsch gemacht habe?
Auch wenn man mich tausendmal verletzt, so wie ihr... denke ich, dass es mir trotz allem leid tut, dass ich euch so Kummer bereite, doch sollte ich eigentlich nie in diese Situation gekommen sein, mich "entscheiden" zu müssen. Ich will mich nicht entscheiden! Ich will mich nicht entscheiden müssen.
Warum kann ich nicht beides haben? Woher kommen auf einmal diese Zweifel? Die Zweifel an allem? Die richtige Entscheidung? Gibt es überhaupt richtig und falsch, wenn doch nicht alle Parteien zufriedengestellt werden können?
Es wird vielleicht nicht für immer sein...Das ist mir bewusst, doch man kann viel dazu beitragen, dass eine besondere Beziehung zu einem Menschen funktioniert... auf Dauer. Nur was, wenn es zum Scheitern verurteilt ist? Nüchternes Urteil. Es kommt so oder so... aber warum muss es das?
Ich hier, du dort. Sehen wir uns in einem Jahr- wunderbar! Sehen wir uns in längerer Hinsicht, stelle ich mich komplett um. Für einen Menschen? Verwehre ich mir selber Chancen? Ist das überhaupt das richtige Denken? Doch wer entscheidet darüber, ob es richtig ist? Ihr? Ich selbst! Kommt es zum Ende so oder so? Egal, wie sehr wir uns bemühen, kämpfen, hoffen, handeln... Ist es dazu bestimmt? Zu scheitern? Wenn nicht heute oder morgen, dann trotzdem in absehbarer Zeit? 
Manchmal ist Liebe nicht genug. Manchmal reicht sie einfach nicht, egal wie sehr man sich bemüht. Kein Schauen durch rosarote Brillen. Diesen Punkt haben wir überwunden. Das ist nicht der Grund für das Zweifeln. Die gesamte Situation scheint auswegslos... ob es nun die anderen kaputtmachen oder wir. Es geht so oder so vorbei... Doch hoffentlich nicht jetzt, nicht jetzt. Gäbe es eine Lösung für all meine Probleme, dann bete ich dafür, dass man sie mir jetzt reicht, denn gerade jetzt brauche ich sie! Eine Patentlösung. Genau jetzt wäre sie essentiell und man könnte an allem vorübergehen. Doch nach all der Zeit und all dem Durchgestandenen wird man das nie können.

Wir können nie einfach an allem was war vorrübergehen.

Sonntag, 11. November 2012

Dein Verstand

"Eines Tages werde ich kommen und dich bereichern. Du wirst mich kennenlernen und ich werde dir die Augen öffnen können mit jedem Tag, den ich an deiner Seite schreiten werde. Vielleicht nimmst du mich nicht unmittelbar wahr, vielleicht begegne ich dir auch nur als ein winzig kleiner funkelnder Regentropfen, der die Fensterscheibe hinab läuft, während du deine kühlen Finger gegen das Glas legst. Vielleicht bin ich auch der helle Sonnenstrahl, der als Erstes durch das dunkle Grau der Regenwolken bricht, wenn das Unwetter vorrübergeht. Vielleicht werde ich da sein, als das leise ermahnende Flüstern in deinem Ohr und dich abends weich in die Kissen legen, damit du schlafen kannst. Über deine Träume werde ich wachen und tagsüber dein Denken und Fühlen bestimmen, dein Wesen zu dem machen, was ich einmal war. Du wirst erstaunt sein, welches Weltbild ich dir offenbare, wenn du dich einmal mehr in scheinbar endlose Diskussionen verstrickst, die durch das Unverständnis anderer Menschen herbeigeführt werden. Vielleicht wirst du mich kennenlernen als den grauen Schleier vor deinen Augen, der deine Sicht auf die Dinge gänzlich verändert, um dir beizustehen. Ich werde dir die Hoffnung wiederbringen und deine Sehnsucht lindern. Ich werde dir den Finger auf deine Lippen legen, wenn ich spüre, dass deine Worte verletzen werden und ich werde die Angst von deinen Augen streichen und dein Wesen stattdessen gänzlich mit Zufriedenheit erfüllen. Vielleicht werde ich es schaffen zu bereinigen, was seit vielen Jahren wie Blei auf deiner Seele liegt.
Eines Tages werde ich kommen und dir klarmachen, wer du bist und das es sich lohnt für das einzustehen, was man liebt, egal wohin der Weg auch führen mag. Du wirst einsehen, dass deine Gedanken und dein Handeln, welche dein früheres Leben bestimmten, nichtig sind und einsehen, dass man die Werte eines Menschen nicht an dem misst, welche Fehler er früher begangen hat, sondern an dem, wie er sich für dich einsetzt und aufrichtig um deine Liebe kämpft!"

Samstag, 3. November 2012

"Moderne" Kommunikationstechnologien...

... sind meiner Meinung nach Fluch und Segen.
So schön es auch ist, jede erdenkliche Entfernung damit zu überbrücken,
ist es genauso schlimm, dass man oft auf diese Art der Kommunikation gezwungenermaßen umsteigen muss,
um überhaupt etwas voneinander zu hören. 
Sich gegenüber zu stehen und sich beim Sprechen in die Augen zu sehen brächte weitaus weniger Missverständnisse mit sich, als mit dem Hörer am Ohr, fluchend im Gedanken, auf dem Bett zu sitzen und sich spät abends noch sämtlichen Frust von der Seele des anderen als Rucksack auf den Rücken zu packen.
Mehr als einmal erlebt!
Mehr als einmal Verdutzheit über die plötzliche Gradwanderung zwischen Freude und Ärgernis!
Leider ist es nicht anders möglich, man muss auf diese Art der Kommunikation via Telefon oder Social Networks umsteigen, wenn man nicht so oft die Chance hat, sich live in Farbe zu sehen. Letzteres hat nämlich den Vorteil, dass man allein schon an der Gestik der Person erkennen kann, wie diese gerade fühlt und man dann die Möglichkeiten darauf hat zu reagieren. 
Am Telefon denke ich mir so oft: Wie gerne würde ich dich jetzt einfach in den Arm nehmen, dir in die Augen sehen und die Situation für diesen Moment ändern,
dich küssen und fühlen, dir über den Kopf streicheln und einfach bei dir sein. Über den Hörer geht das eben nicht und dann entstehen Missverständnisse, weil der andere in seiner Erregung etwas sagt, dass der Empfänger ganz anders aufnimmt, obwohl es auf keinen Fall so gemeint war. Oder vielleicht doch? Natürlich kontert der andere dann auch dementsprechend und somit wären wir wieder bei meinem Ausgangspunkt:
Das Überbrücken der Entfernung ist wunderbar... was könnten wir sonst tun, wenn wir keine anderen Optionen haben?
Andererseits war es mehr als einmal der Grund dafür, wieso manche Verabredungen etc. im Leben jenseits dieser Kommunkationstechnologien gar nicht zustande gekommen wären, bloß weil dem anderen mal wieder eine Laus über die Leber gelaufen ist,
welche schwer zu entfernen ist, wenn man den anderen in diesem Moment nicht fühlen kann!